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Schulhund Titus

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Frau Zeidler besitzt einen jungen Doggenmischling namens Titus Er lebt mit seiner betagten Hundefreundin und zwei schwarzen Katern in Frau Zeidlers Familie. Zurzeit macht Frau Zeidler mit ihm die Ausbildung zum Schulhund. Hier werden Besitzerin und Hund in einer anderthalbjährigen Ausbildung auf den Einsatz in der Schule vorbereitet. (www.schulhund.bildung-rp.de)

Es wurde vielfach untersucht und dokumentiert, dass die Anwesenheit von Tieren, insbesondere von Hunden, eine positive, beruhigende Wirkung auf das Klassenklima hat.

Die Anwesenheit eines Hundes gibt vielen Kindern ein Gefühl der Sicherheit und des Angenommensein. Sie fühlen sich in der Gegenwart des Tieres, das ihnen unvoreingenommen und frei von allen Erwartungen entgegentritt, wohl.

Ein Hund kann als Lernmotivator, als Lärmregulierer, als Stressreduzierer, als Tröster, als „guter Kumpel“ und „Hund an meiner Seite“ fungieren.

Außerdem erfahren die Kinder viele wichtige allgemeine Fakten über Hunde, üben die Körpersprache des Hundes zu deuten, können eventuelle Ängste abbauen.

Auch werden mit zunehmendem Wissen der Kinder über das Wesen des Hundes und seine Art zu kommunizieren, gefährliche Situationen mit fremden Hunden weit weniger wahrscheinlich.

Nachdem Titus seine Grundausbildung samt Wesenstest und Tierarzt-Check bereits erfolgreich absolviert hat, darf er jetzt auch ab und zu „in der Praxis“ üben und Frau Zeidler in die Schule begleiten. Zuerst lernt Titus eine kleine Gruppe von Kindern kennen und mit ihnen ganz zwanglos auf dem Schulgelände zusammen sein. In der sogenannten „Hunderunde“ lernen die Kinder gemeinsam mit dem Hund einfache Übungen, die zunächst dem Aufbau des gegenseitigen Vertrauens dienen. Nach und nach soll sich Titus an seine „Arbeit“ als Schulhund gewöhnen und die Kinder behutsam an einen natürlichen, sicheren und unkomplizierten Umgang mit dem Hund im Schulalltag herangeführt werden. In einem nächsten Schritt können die „geschulten“ Jungen und Mädchen ihr Wissen und ihre Erfahrungen Kinder aus Frau Zeidlers Klasse weitergeben und als Vorbild fungieren. Ihre Erfahrungen und Erlebnisse werden sie auch gerne an alle anderen Schüler weitergeben.

Parallel dazu wird Frau Zeidler Titus auch ab und zu in den Unterricht der zweiten Klasse mitnehmen. Hier wird Titus in den ersten Wochen erst einmal nur anwesend sein ohne für spezielle Übungen oder Lernaufgaben eingesetzt zu werden. Alle Beteiligten sollen sich langsam kennen lernen dürfen und Sicherheit im Umgang miteinander gewinnen. Im Unterricht lernen die Schüler wichtige Fakten über Hunde, ihre Körpersprache, ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten und habe Zeit sich über ihre Erfahrungen und Empfindungen auszutauschen.

Titus erster Besuch in der zweiten Kasse

Am Montag bekamen die Zweitklässler das erste Mal Besuch von Frau Zeidlers Hund Titus. Passend zum aktuellen Sachunterrichtsthema „Hund“ bekamen sie Gelegenheit, den freundlichen Doggenmischling, eine recht große Version vom „besten Freund des Menschen“, kennen zu lernen. Wie abgesprochen nahm Titus zunächst auf seiner Decke am Pult Platz. So hatten Hund und Kinder die Gelegenheit sich erst einmal mit etwas Abstand zu betrachten und eine Weile zu beobachten. Vor allem Titus sollte die Gelegenheit haben, sich ganz entspannt an die neue und für einen jungen Hund doch recht aufregende Situation zu gewöhnen. Die Zweitklässler, entsprechend vorbereitet, zeigten, dass sie die neu gelernten „Schulhund-Regeln“ gut verstanden hatten. Sie verhielten sich ruhig, sprachen leise und vermieden es, sich hektisch zu bewegen. Schon nach kurzer Zeit, fiel es kaum noch auf, dass Titus da war. Die Kinder widmeten sich wieder ihren Aufgaben und lernten an diesem Tag in besonders ruhiger Atmosphäre. Als Belohnung für eine so gelungene erste „Schulhund-Stunde“ durften sich die Kinder noch einige Tricks wünschen, die Titus mit viel Spaß vorführte. Am meisten begeisterte die Kinder das Kunststück, bei dem sich Titus auf den Ausruf „Peng“ hin auf den Boden fallen lässt und dort „erschossen“ liegen bleibt. Auch „Die Acht“, bei der er eine 8 um Frau Zeidlers Beine läuft, gefiel ihnen prima. Und als sich Titus auf Befehl von Frau Zeidler als Lehrer ans Pult setzte, schöpften vielleicht einige Hoffnung auf einen „Lehrertausch“ der besonderen Art….

Flöckchen

Bei den Zweitklässlern dreht sich im Sachunterricht im Moment alles um das Thema Hund. Gleich zu Beginn der Unterrichtseinheit hatten Jan, Levi, Lukas Weller und Jakob Pfaff eifrig eigene kleine Hundehefte gebastelt, in denen sie Fotos von Hunden gesammelt und eigene Texte dazu geschrieben hatten. Im Klassenrat wurden die „Hundehefte“ den interessierten Mitschülern präsentiert. Jakob hatte „Flöckchen“, den kleinen Malteserrüden der Familie Pfaff, vorgestellt. Schnell entstand die Idee, dass Flöckchen uns einmal besuchen könnte Am Donnerstag war es dann endlich so weit. Frau Pfaff nahm sich freundlicher Weise Zeit uns gemeinsam mit dem süßen weißen Wirbelwind einen Besuch abzustatten. Zunächst blieben alle Kinder an ihren Plätzen sitzen und Frau Pfaff erzählte uns von dem freundlichen Familienhund. Dann durfte Flöckchen frei durch die Klasse laufen, den Raum erkunden und die Kinder begrüßen. Geduldig warteten die Zweitklässler, ob Flöckchen zu ihnen kommen würde und ließen ihn dann ruhig und besonnen an ihrer Hand schnüffeln, wie sie es gelernt hatten. Das verschmuste Hundchen legte sich dem ein oder anderen vertrauensvoll zu Füßen und ließ sich genussvoll den Bauch streicheln. Später setzten sich die Kinder in den Kreis und wieder durfte Flöckchen entscheiden, zu welchem Kind er laufen wollte. Währenddessen erklärte Frau Pfaff, die einen ganzen Rucksack „Hundegepäck“ mitgebracht hatte, tatkräftig unterstützt von Jakob, verschieden „Hundeutensilien“: Geschirr, Bürste, Hundekamm, „Kacktüte“ (ungefüllt!), Leckerchenbeutel usw. Anschließend durften alle Kinder, die mochten, Flöckchen zu sich rufen und ihm ein Leckerchen geben. Einige versuchten sich sogar daran, mit Flöckchen „Sitz!“ zu üben. Schließlich durfte Lara unseren Gasthund an der Leine auf den Schulhof führen. Vor den erstaunten Zweitklässlern legte Flöckchen eine pfeilschnelle „Rappelrunde“ hin uns raste wie ein Wilder über den Schulhof. Er ließ sich sein Spielzeug werfen und erkundete den Schulhofhang. Die Kinder merkten, dass es an der frischen Luft ein bisschen schwerer ist, die „Hunderegeln“ einzuhalten und sich weiterhin leise und ruhig zu verhalten. Dass Hunde mit rennenden Kindern sofort mitrennen wollen, führte Flöckchen uns begeistert vor. Auch dass ein Hund, der von vielen Kindern gleichzeitig gerufen wird, zu niemandem mehr kommen mag, zeigte sich deutlich. Schnell begriffen die Kinder und besannen sich wieder auf den richtigen Umgang mit dem jungen Hund. Dieser verließ uns augenscheinlich nicht gerne, hat seinen verdienten Mittagsschlaf nach einem aufregenden und anstrengenden Vormittag in der Schule aber sicherlich auch genossen.

Vielen Dank Frau Pfaff, vielen Dank, Flöckchen!